Eine Feier der Tradition und Vielfalt
Die Luzerner Fasnacht ist ein jährliches Ereignis (meist im Februar), das die Stadt in ein farbenfrohes und lebendiges Fest verwandelt. Sie wird auch als fünfte Jahreszeit in der Zentralschweiz genannt. Diese Veranstaltung, die eine Woche dauert, vereint Menschen aus allen Ecken und feiert die kulturelle Geschichte der Region. Ein keltischer Brauch wird weitergeführt. Mit den furchteinflössenden Masken, zottligen Kostümen und mit der lauten Musik werden die Wintergeister vertrieben und die fruchtbare Frühlingszeit willkommen geheissen.
Schmudo (= Fasnachtseröffnung)
Das Eröffnungsspektakel beginnt am «Schmudo», dem schmutzigen Donnerstag um 05.00 Uhr mit der Tagwach und mit dem Donner der "Usserschwyz"-Kanone. Ein Boot mit Bruder Fritschi und seiner Fritschifamilie an Bord fährt auf dem Vierwaldstättersee in Luzern am Schweizerhofquai ein. Bruder Fritschi ist das imaginäre Oberhaupt der grössten und ältesten Zunft Luzerns, der Zunft zu Safran (um 1400 gegründet). Der «Urknall», eine sehr laute Detonation, gibt den Guuggenmusigen und allen Fasnächtlern das Signal zum Beginn.
Auf dem Kapellplatz treffen sich anschliessend die Fasnächtler zum «Fötzelirääge», welcher aus mehr als 5 Millionen «Fötzeli», das heisst ca. 4 × 4 cm grossen Papierschnipseln (Fetzen), besteht. Die Papierschnipsel, die aus alten Telefonbüchern gemacht werden, sind in mehreren Säcken mit je einem Explosivkörper abgefüllt. Diese Säcke, welche am Vortag hoch über dem Kapellplatz angebracht wurden, werden zur Explosion gebracht, sobald die Fritschifamilie beim Fritschibrunnen eingetroffen ist. Die «Fötzeli» regnen auf die Menschenmenge. Danach beginnt das traditionelle Orangenauswerfen rund um den Fritschibrunnen.
Die Fasnachtsstimmung breitet sich in den Lokalen aus, wo die Menschen bei traditioneller Musik zusammenkommen. Es geht dabei nicht nur um die Feierei, sondern auch um das Zusammensein und das Erhalten einer Tradition. Die Umzüge sind ein Spektakel mit ihren kunstvollen Wagen und mitreissenden Guuggenmusigen, die durch die Altstadt ziehen. Jedes Kostüm und jede Maske erzählt eine eigene Geschichte und spiegelt die Vielfalt der Regionen wider.
Rüüdig Samstag und der Fasnachtsevent «Tattüü» im Hotel Continental Park
Gerne möchte ich mit meinem Blog zudem auf den Anlass Tattüü hinweisen. Jeweils am Samstag während der Fasnacht findet dieser Event im Hotel Continental Park statt. Das Tattüü, welches dieses Jahr sein 10-Jahr-Jubiläum feiert, setzt sich für die alte Fasnachtskultur ein. Diverse Darstellungen unter dem Motto «Lozärner Fasnacht of de Bühni», wie auch Tanzmöglichkeiten und Speis & Trank werden geboten. Der Anlass bringt das ursprüngliche und traditionelle Treiben der Fasnacht auf die Bühne und bietet eine Plattform für Musik, Theater und humorvolle Darbietungen, um das Publikum zu begeistern.
Das Hotel Continental Park bietet die optimale Infrastruktur und stellt dem Veranstalter drei Säle zur Verfügung. Diese bieten Platz für 250 Personen. Die Dekorationen werden von den Luzerner Maskenfreunden zur Verfügung gestellt. Somit sind im Hotel Continental Park und auch im Restaurant Bellini Locanda Ticinese schöne und aufwendig gestaltete Masken und Figuren zu sehen.
Die Tickets für das Tattüü gibt es für CHF 25.00 pro Person und können an der Réception bezogen werden. Türöffnung ist um 18.30 Uhr.
Ich persönlich finde das Tattüü eine grossartige Idee und bewundere Herr Erne, Organisator des Tattüüs, für sein unermüdliches Engagement. Dieses Jahr möchte auch ich diesen Anlass besuchen. Ich habe bisher nur die ,,neue’’ Fasnacht gefeiert mit Guuggenmusig und Strassenparaden. Ich kann mir gut vorstellen das auch Theater und Schnitzelbänke lustig sein können, was vor 100 Jahren ja auch so war.
Güdis-Mäntig
Der zweite wichtige Tag der Luzerner Fasnacht ist der «Güdis-Mäntig», der dem deutschen Rosenmontag entspricht. Güdis kommt von Güdel und bedeutet Magensack, Bauch oder Wanst; damit ist gemeint, dass man sich am Güdismontag und -dienstag nochmals den Bauch füllen sollte, bevor ab Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Dieser Tag wird von einer zweiten Zunft getragen, der Wey-Zunft. Die Wey-Tagwache findet um 06.00 Uhr statt. Urknall und «Fötzelirääge» gibt es am Montag nicht mehr, jedoch ein weiteres Orangenauswerfen beim Kapellplatz. Am Nachmittag findet der Umzug statt, der bis auf einen Wagen (der Wagen der Wey-Zunft anstelle der Zunft zu Safran) gleich dem am Schmutzigen Donnerstag gestaltet ist.
Güdis-Dienstag und der Monstercorso
Ein weiterer Höhepunkt der Fasnacht ist der «Monstercorso». Dieser Umzug findet am Güdisdienstagabend statt und führt über die Seebrücke und durch die Altstadt, dem Zentrum der Strassenfasnacht. Alle Luzerner Guuggenmusigen, welche sich im Dachverband der «Vereinigten» von Luzern zusammengeschlossen haben, nehmen daran teil. Die Reihenfolge der verschiedenen Guuggenmusigen ist traditionell strukturiert, die ältere Musigen dürfen im Ablauf weiter vorne laufen. Zuerst diejenigen, welche sich in einem Jubiläumsjahr befinden, danach ihrem Alter nach. Dabei werden keine oder nur sehr kleine Wagen mitgeführt. Grössere hätten in den engen Gassen der Luzerner Altstadt keinen Platz. Das Ereignis gestaltet sich als ein einziges, wild-rhythmisches Dröhnen der Blas- und Schlaginstrumente in einer ausgelassen tanzenden Menschenmenge.
Die Fasnacht endet mit dem Beginn der Fastenzeit, dem Aschermittwoch (Äschemettwoch), also am Morgen nach dem Monstercorso.
Daten Fasnacht 2024
8. Februar 2024: Schmudo
10. Februar 2024: Rüüdig Samstag
12. Februar 2024: Güdis-Mäntig
13. Februar 2024: Güdis-Dienstag
14. Februar 2024: Äsche-Mittwoch
Wörterbuch zur Luzerner Fasnacht
Schmudo = Schmutziger Donnerstag
Chneublätze = Fasnachtschüechli
Rüüdig = sehr
Brüele = schreien, brüllen
Fötzelirääge = Papierschnitzel
Grend = Vollmaske
Guugge = laute Blechinstrumente
Holdrio = Hagebuttentee, Zucker und natürlich Zwetschgenschnaps
Huerenaff = kein Schimpfwort! Gegenseitige Begrüssung an der Fasnacht
Usgüüglete = Volksfest mit Guuggenmusig, DJ-Party-Sound und Kafi Huerenaff am Dienstag vor dem Schmutzigen Donnerstag unter der Egg in Luzern. Ankündigung vom baldigen Fasnachtsstart.
Tabuwörter
Wörter, welche mit der Basler Fanacht in Zusammenhang stehen wie z. B. Clique, Morgenschtraich, Waggis, Räppli (Konfetti), Cortège, Larve (Maske) und Schnitzelbängg
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