In die Ferien reisen und die schönsten Momente und Eindrücke mit dem Handy oder der Fotokamera festhalten. Eine Gewohnheit, welche ich definitiv bestätigen kann. Was auffällt, die Fotos kommen oftmals im gleichen Stil daher und präsentieren Sehenswürdigkeiten, Landschaftsbilder und ab und zu ein Selfie. Grundsätzlich schön – aber doch ein bisschen langweilig, oder nicht?
Dieser Eigenart möchte ich entfliehen und mal was Anderes und Neues ausprobieren. Bei der Recherche im Internet bin ich auf die Seite "Scharfsinn" gestossen. Eine kleine Agentur in Luzern, welche Workshops zum Thema Fotografie anbietet. Jackpot! Ich entscheide mich für den Fotowalk durch die Stadt Luzern. Während drei Stunden erhalte ich Tipps und Tricks zum Thema Fotografie und lerne die Leuchtenstadt aus anderen Perspektiven kennen. Das tolle daran, es sind alle willkommen, es braucht keine teure Kameraausrüstung und auch keine Vorkenntnisse. Somit genügt mein Mobilephone und eine Portion Neugier.
Treffpunkt für den Fotowalk ist um 18.30 Uhr. Petrus meint es gut mit uns und verwöhnt uns mit einem schönen und warmen Sommerabend. Wir sind eine kleine Gruppe, alle gut gelaunt und gespannt, was uns erwartet. Micha Eicher, Fotografin und unsere heutige Betreuerin und Stadtguide-in, begrüsst und herzlich und erklärt sogleich das Programm.
Noch kurz zwei, drei Kamera- und Einstellungs-Checks und dann geht’s los. Jetzt heisst es «learning by dooing» und in die Rolle der Touristin schlüpfen.
Wir starten auf der Reussbrücke. Hier wimmelt es nur so von Touristen. Es wird bestaunt, «gföteled», gemodelt und im Weg herumgestanden. Alle wollen ein Foto, sei es von sich selbst, mit oder ohne Kapellbrücke, mit Rigi oder Pilatus, mit Hund und Jesuitenkirche. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Selbstverständlich wollen auch wir ein Foto. Die Kriterien sind klar vorgegeben: Ein Bild auf die touristischen Sujets der Stadt Luzern, jedoch aus einer anderen Perspektive. Also kein übliches Touristenfoto auf Augenhöhe. Alles ist erlaubt, liegend, sitzend, kletternd, fliegend etc.. Wir wollen die Stimmung der Leuchtenstadt einfangen und Details sehen, welche wir so noch nie wahrgenommen haben. Die Challenge beginnt und wir knipsen mal los. Die ersten Schnappschüsse sind wohl nichts. Es braucht noch ein bisschen Übung und mit den Tipps und Tricks von Micha gibt es doch noch ein paar Eyecatcher.
Unser Fotowalk führt von der Reussbrücke, über den Rathausplatz zum Löwengraben und hoch zur Museggmauer.
Ein Foto da, der Fokus dort und ein Perspektivenwechsel hier. Es wird bestaunt, gelacht und an unseren Skills gefeilt.
Bei der Museggmauer bzw. beim Schirmerturm angekommen, werden wir von Yvonne Bachmann überrascht. Yvonne ist Leiterin Kulturreisen bei "savoir vivre" und nimmt uns mit auf eine kleine kulinarische Reise nach Frankreich. Es erwartet uns ein grosszügiger und herzhafter Apéritif, welcher liebevoll präsentiert und mit viel Passion selbst gemacht ist. Alles schmeckt vorzüglich und lässt uns ein bisschen über Frankreich sinnieren.
Selbstverständlich wird auch während der Kulinarikpause fleissig fotografiert. Das Apérobuffet eignet sich nämlich perfekt dazu und lässt unserer Kreativität freien Lauf.
Wie die Zeit vergeht – wir sind schon fast am Ende unseres Fotowalks. Doch ein Highlight oder besser gesagt eine Herausforderung wartete noch auf uns. Jetzt ist fotografieren bei Dunkelheit angesagt. Wir wollen noch die schönen Lichter und die Abendstimmung von Luzern einfangen. Auch hier verrät uns Micha noch den einen oder anderen Trick. Ab und zu darf nämlich auch mal «getrickst» werden und das auf ganz natürliche Art.
Jetzt ist aber definitiv Schluss und Lichter löschen angesagt. Der Fotowalk durch die Stadt Luzern endet nach drei Stunden. Entspannt, mit einer inneren Zufriedenheit und vielen neuen Erkenntnissen mache ich mich auf den Heimweg. Schon jetzt freue ich mich auf den nächsten Städtetrip und auf meine nächsten Ferien. Und wer weiss, vielleicht sogar mit einer professionellen Kamera.
Und mein Tipp an dich: Schau doch mal bei Scharfsinn rein und lass dich mitreis(s)en.
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